Zdjęcie zbiorowe z Józefem Doroch

Józef Doroch wurde am 16. August 1927 im Dorf Śliwnica am Fluss San (Bezirk Przemyśl) geboren. Seine Eltern waren Jan und Franciszka Doroch (geb. Kozak). Der Vater von Józef Doroch war griechisch-katholischen Glaubens, seine Mutter römisch-katholisch. Familie Doroch lebte und arbeitete als Selbstversorger auf ihrem Bauernhof. Jozef erinnerte sich an seine Kindheit als eine Zeit des harmonischen Zusammenlebens zwischen Polen und Ukrainern.

Noch vor Ausbruch des Krieges startete Józef Doroch seine Schulausbildung in einer ukrainischen Grundschule in Przemyśl. Im Herbst 1939 wurde am Fluss San die Grenze zwischen der Sowjetunion und Deutschland errichtet. Das Heimatdorf Śliwnica befand sich auf sowjetischer Seite. Im Zusammenhang mit den Arbeiten der Sowjets entlang der Stalin-Linie wurden die Einwohner von Śliwnica vertrieben. Familie Doroch fand sich in der Kolonie Optyń in der Nähe der Stadt Pikulice bei Przemyśl wieder. Sie lebten dort bis Mai 1948, dann gelang ihnen die Rückkehr in ihre Heimatstadt Śliwnica.

Nach Abschluss der zehnten Klasse  besuchte Doroch die  ukrainische Handelsschule in Przemyśl (1943). Aufgrund der Verschiebung der Frontlinie und der anschließenden Liquidation des ukrainischen Schulunterrichts war er gezwungen, seine Ausbildung abzubrechen. Schließlich legte Doroch erst 1950 sein Abitur ab. Im selben Jahr begann er ein Studium an der Wirtschaftshochschule in Stettin, das er 1953 abschloss.

Als ersten Job nahm Doroch eine Arbeit in Krakau auf, kehrte aber bald nach Stettin zurück. Er blieb in Kontakt mit seinen Eltern und seiner Schwester, die weiterhin in Śliwnica lebten. Er interessierte sich für das Schicksal der Gemeinde in Śliwnica und nahm an für ihn wichtigen Veranstaltungen teil (z. B. 1997 bei der Zeremonie der Überführung einer Kopie der Ikone der Muttergottes in die Kapelle, die an der Stelle der Kirche errichtet wurde).

Józef Doroch war dem Ukrainischen Sozial- und Kulturverein (UTSK) von Anfang an bis zu seiner Umwandlung in den Verband der Ukrainer in Polen (ZUwP) stark verbunden. Unter anderem war er 1956 ein Delegierter des UTSK-Organisation Kongresses. Er hatte eine Reihe von Funktionen in der Gesellschaft inne, unter anderem er war Vorsitzender des Woiwodschaft Prüfungsausschusses in Stettin (1969), er war Vorstandsvorsitzender der UTSK-Zweigstelle Stettin (1984–1986), Vorstandsvorsitzender der UTSK-Zweigstelle in Stettin sowie Vorsitzender des Haupt Prüfungsausschusses der UTSK. Letztere Position hatte er ununterbrochen 30 Jahre lang (1960–1990) ausgeübt.

Nach 1990 involviert er sich auch in die Aktivitäten der Union der Ukrainer in Polen (ZUwP) und wurde in die Zusammensetzung des auf dem Kongress ernannten Rechnungsprüfungsausschusses gewählt. Neben seinen Aktivitäten in der UTSK und ZUwP war Józef Doroch auch mit der Volksbewegung verbunden und übte dort die Funktion des Buchhalter im Woiwodschaftskomitee der Vereinigten Volkspartei in Stettin aus.

Józef Doroch war verheiratet mit Anna geb. Mowczan, gemeinsam hatten sie zwei Kinder (sie starb 1981, begraben auf dem Zentralfriedhof in Stettin).

Józef Doroch starb am 6. Februar 2001. Er wurde auf dem Zentralfriedhof in Stettin beigesetzt.

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